Schon wieder Bahn frei auf der A 40! Seit Ostern erst war sie gesperrt, weil unter ihr ein maroder Stollen einzubrechen drohte. Das löchrige Bergbau-Relikt wurde so schnell verfüllt, dass die Autobahn schon nach zwei Wochen wieder freigegeben werden musste. Aber das macht nichts. Für Staus ist weiter gesorgt, denn nahtlos schließt sich jetzt die gesperrte A 59 an. Bereits an den ersten Tagen gab es verheißungsvoll verstopfte Umleitungsstrecken.
2010 fing alles an mit dem „Stillleben A 40“. Wir erinnern uns: Kulturhauptstadtjahr, Huldigung der A 40. Alle sollten die „Schönheit der großen Straße“ feiern. Zwischen Dortmund und Duisburg gab es ein riesiges Volksfest mit Vollsperrung von siebzig Kilometern Autobahn. Gut, das war an einem Wochenende, da ist nicht viel Verkehr. Ein Jahr später wurde man mutiger und machte ein paar Tage im Berufsverkehr dicht. Im Jahr 2012 dann das Meisterstück: Annegret Schaber von Straßen.nrw schließt die A 40 für ganze drei Monate! Was haben wir uns gefreut, endlich war in der öden, staufreien Sommerferienzeit für Stillstand gesorgt. Frau Schaber erhielt als Auszeichnung sogar die Bierkutschermütze der Fiege-Brauerei. Letztes Jahr war es mau, nur ein paar kleinere Sperrungen. Straßen.nrw hätte sich da besser vorbereiten können.
Doch es gibt Hoffnung: kürzlich sollen deren Mitarbeiter gesehen worden sein, wie sie sich konspirativ mit Kollegen vom Bergamt in einem Hinterhof trafen und tuschelnd alte Zechenkarten studierten. Sie suchten nach bröseligen Problemstollen unter den Autobahnen des Reviers, die sie zu gegebener Zeit sperren könnten. Verkehrswissenschaftler hatten ihnen den Tipp gegeben, dass Staus am besten gelingen, wenn einfach die Menge der Straßen verknappt wird.
Denn irgendwann muss es doch klappen, irgendwann müssen wir doch Spitzenreiter der INRIX-Studie werden. In dieser Hitparade deutscher Staus rangiert das Ruhrgebiet nämlich nur auf einem enttäuschenden siebten Platz.
Gibt es etwas Romantischeres? Sonnenaufgang im Stau auf der A40.
